Mitten in „Beetlejuice Beetlejuice“ fragt Delia Deetz (Catherine O’Hara) nach dem Verbleib des beunruhigenden jungen Mädchens mit Gothic-Flair, das sie in der Vergangenheit einst gequält hatte. Sie unterhält sich mit ihrer Stieftochter Lydia (Winona Ryder), die sich von der düsteren Teenagerin aus „Beetlejuice“ (1988) zu einem beliebten Star einer Low-Budget-Realityshow zur Geisterjagd entwickelt hat. Diese Frage könnte man offenbar auch an Regisseur Tim Burton stellen, denn sie spiegelt seinen Weg vom kreativen Boom der 80er und 90er Jahre wider, der durch Filme wie „Beetlejuice“ geprägt war, in eine Phase, die von Disney-Remakes und Adaptionen geprägt war mit Eva Green. Wie Lydia, die zugibt, ausverkauft zu sein, wandte sich Burton von einer jugendlichen Faszination für die Dunkelheit hin zu reiferen Themen, darunter dem, das „Dumbo“ (2019) als tragfähiges Projekt erscheinen ließ. In vielerlei Hinsicht spiegelt „Beetlejuice Beetlejuice“ diese Bedenken wider, da es sowohl eine Fortsetzung, die drei Jahrzehnte später spielt, als auch eine Geschichte über Lydia ist, die die Rolle einer distanzierten Mutter übernimmt, die darum kämpft, eine Verbindung zu ihrem eigenen unzufriedenen Kind herzustellen. Dennoch mangelt es dem Film an Zynismus und stellt stattdessen eine Erneuerung von Burtons Stil dar, da er zusammen mit einem Großteil der Originalbesetzung erneut in die seltsamen, grotesken und ja, gotischen Gefilde einer bezaubernden Stadt in Neuengland eintaucht ein freudiges Leben nach dem Tod.