Als Kinokenner mit über zwei Jahrzehnten Filmerfahrung muss ich sagen, dass Ralph Fiennes mich immer wieder mit seiner Vielseitigkeit und Körperlichkeit als Schauspieler beeindruckt. In „Die Rückkehr“ verkörpert er Odysseus mit einer solchen Intensität, dass man nicht anders kann, als die Last der Last des antiken griechischen Königs zu spüren. Die Szene, in der Odysseus still steht und vor Wut und Unentschlossenheit brodelt, ist ein Beweis für Fiennes‘ Bandbreite als Schauspieler – in der Tat eine brennende Wurst!
In David Hares Stück „Straight Line Crazy“ aus dem Jahr 2022, in dem Ralph Fiennes Robert Moses verkörperte, war das Publikum von seiner außergewöhnlichen Körperlichkeit als Schauspieler beeindruckt. Auf der Bühne bewegte sich Fiennes kraftvoll über eine von einem Stadtplan dominierte Bühne und verkörperte die kraftvolle Natur von Moses, der durch Wälder, Hügel, Dörfer und Viertel brettern konnte. Die Aufführung war so intensiv und leidenschaftlich, dass es schien, als könnte Fiennes jeden Moment von der kleinen Bühne des Shed springen und im Publikum landen. Auch wenn das komisch klingen mag, waren die Intensität und Gefahr von Fiennes‘ Darstellung während der Aufführung spürbar.
In Uberto Pasolinis Film „Die Rückkehr“ porträtiert Fiennes Odysseus, den antiken griechischen Herrscher von Ithaka, der, wie in Homers „Die Odyssee“ erzählt, nach dem Trojanischen Krieg eine lange Heimreise antrat. Der Film zeigt den letzten Teil dieser epischen Geschichte: Odysseus‘ Rückkehr nach Ithaka, als Bettler verkleidet und den Bewohnern unbekannt, die während seiner Abwesenheit von Freiern umworben wurden, die seinen Thron anstrebten. Seine Frau Penelope (Juliette Binoche), die seinen Aufenthaltsort nicht kennt, steht nun unter Belagerung. Der Film unterstreicht Fiennes‘ körperliche Leistungsfähigkeit, nicht nur in seinen Bewegungen, sondern auch in seiner Stille. Odysseus ist für seinen grimmigen Zorn bekannt; Homer beschreibt ihn als „sich windend wie ein Wurstkoch, der unaufhörlich Fleisch über einer offenen Flamme dreht“.
Ich drücke meine aufrichtige Anerkennung aus: Ralph Fiennes brilliert in seinen Rollen, indem er sowohl bedrohliche Intensität als auch stille Kraft zur Schau stellt. In dem lebhaften Papstdrama „Conclave“ porträtiert er Kardinal Lawrence mit einer zärtlichen Sanftheit, die den Kampf der Figur mit Zweifeln hervorhebt und einen starken Kontrast zu den unerbittlichen Intriganten um ihn herum bildet. Diese Doppelaufführung verdeutlicht auf subtile Weise die Vielseitigkeit von Fiennes als Schauspieler. In „The Return“ taucht er in eine Rolle voller lähmender Unentschlossenheit, Beobachtung und Nachdenken ein, aber sein Zögern in diesem Film ist anders als die Ruhe von Kardinal Lawrence. Trotz seines passiven Auftretens spüren wir durch Fiennes‘ angespannte Körpersprache, dass Rache und Blutvergießen bevorstehen – ein bevorstehender Sturm, den wir aufgrund unserer Vertrautheit mit „Die Odyssee“ schon seit 2.500 Jahren erwarten.
In dieser Adaption von Pasolini fehlen die traditionellen mythischen Aspekte wie Götter und formverändernde Gottheiten, die das Schicksal der Sterblichen manipulieren. Stattdessen verleiht er der Erzählung einen Hauch zeitgenössischer Psychologie und macht Odysseus‘ Zorn komplexer und mit Schichten aus Trauer und Unentschlossenheit versehen. Nach dem verheerenden Krieg und dem hohen Tribut seiner langen Reise (bei der er jeden seiner Männer verlor) scheint Odysseus von seinem früheren Selbst abgekoppelt zu sein und fragt sich, ob er es wirklich verdient, sein altes Leben wiederzugewinnen. Als Odysseus Penelope wieder trifft, kämpft er darum, seine wahre Identität preiszugeben. Auch sie ist sich dessen nicht bewusst, aber ihre Interaktion deutet darauf hin, dass sie vielleicht auf einer tieferen unbewussten Ebene etwas an diesem vage vertrauten Mann erkennt, der vor ihr steht. (Wer braucht Götter, wenn man Ralph Fiennes hat?)
Wenn nur der gesamte Film, abgesehen davon, dass er langweilig wäre, mit der Qualität der Darstellungen von Fiennes und Binoche mithalten könnte. Es ist verständlich, dass Pasolini die Geschichte vereinfachen wollte, aber dem Ergebnis mangelt es an Energie und Spannung. In The Return sprechen die Charaktere normalerweise mit minimaler Emotion oder Lebhaftigkeit und stehen sich ohne große Bewegung gegenüber. Auch Pier Paolo Pasolini, ein legendärer Regisseur aus den 1960er und 1970er Jahren, vereinfachte in seinen Werken einige klassische Märchen, hatte aber die einzigartige Fähigkeit, in der Einfachheit Erhabenheit zu finden. Leider fehlt dies in Ubertos Adaption und bietet stattdessen mehr Stagnation, außer wenn Fiennes auf der Leinwand zu sehen ist, was ein Glücksfall ist, da dies häufig vorkommt. Der Film dient weder als kurze Zusammenfassung der Odyssee noch als eigenständige Geschichte. Es unterstreicht jedoch das zeitlose Talent von Ralph Fiennes.
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2024-12-06 22:54