
Im Jahr 2014 glaubten viele Filmexperten, dass Christopher Nolans Film „Interstellar“ möglicherweise den Oscar für den besten Film gewinnen könnte. Dies war zum Teil darauf zurückzuführen, dass man das Gefühl hatte, dass Nolan in früheren Jahren bei Nominierungen übersehen worden war, beispielsweise für „The Dark Knight“ im Jahr 2008 und „Inception“ im Jahr 2010. Die Produktion von „Interstellar“ war eine bedeutende Investition und somit Nolans Investition bisher ehrgeizigstes Projekt. Ähnlich wie Steven Spielberg in einer vergangenen Ära hatte Nolan in Hollywood sowohl mit seriösen Filmen als auch mit Franchise-Produktionen viel Geld verdient. Seine bevorstehende Veröffentlichung war ein mit Stars besetztes, fast dreistündiges Science-Fiction-Epos, das von Warner Bros. und Paramount gemeinsam produziert wurde und dessen Drehbuch ursprünglich von Spielberg selbst inszeniert werden sollte. Die Darstellungen des Films über intergalaktische Reisen und Schwarze Löcher wurden von mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Astrophysikern entwickelt und versprachen genaue wissenschaftliche Erkenntnisse und bahnbrechende Spezialeffekte. Es waren exklusive frühe Imax-, 70-mm- und 35-mm-Vorführungen geplant, in der Hoffnung, dass der Hype um „Interstellar“ die schwindende Kunst der Filmprojektion wiederbeleben würde. Alfonso Cuaróns „Gravity“, ein im Vorjahr veröffentlichter Weltraumfilm, war sowohl finanziell als auch von den Kritikern erfolgreich und gewann mehrere Oscars, darunter den für die beste Regie. Allerdings hatte noch nie ein Science-Fiction- oder Weltraumfilm den Oscar für den besten Film gewonnen, und Filme wie „2001: Odyssee im Weltraum“ und „Star Wars“ gehörten zu den bisher übersehenen Filmen. Viele glaubten, dass „Interstellar“ diesen Trend 2014 endlich durchbrechen könnte.