„Nur eine Frage der Zeit“, bis Gold 3.000 Dollar pro Unze erreicht, sagt Bloomberg-Stratege

Als erfahrener Krypto-Investor mit einem Gespür für das Erkennen von Trends und großem Interesse sowohl an traditionellen als auch an digitalen Märkten finde ich Mike McGlones Einblicke in den Goldmarkt besonders faszinierend. Nachdem ich im letzten Jahrzehnt mehrere Konjunkturzyklen überstanden habe, kann ich bestätigen, dass Gold, das oft als sicherer Hafen bezeichnet wird, in unsicheren Zeiten tendenziell am hellsten strahlt.

In letzter Zeit ist der Goldpreis deutlich gestiegen und liegt bei fast 2.500 US-Dollar pro Unze. Dieser Anstieg des Goldpreises hat das Interesse von Anlegern und Experten geweckt, insbesondere da die Aktienmärkte Instabilität und Unvorhersehbarkeit aufweisen. Am 12. August äußerte Mike McGlone, Senior Macro Strategist bei Bloomberg Intelligence, in einem Interview mit Yahoo Finance seine Ansichten zum Goldmarkt und den allgemeinen Rohstoffbewegungen.

Der Aufstieg des Goldes: Ein Signal für größere wirtschaftliche Probleme

McGlone behauptet, dass der Anstieg des Goldpreises nicht nur vorübergehender Natur sei, sondern vielmehr ein Spiegelbild größerer wirtschaftlicher Probleme sei, die sich abzeichnen. Er weist darauf hin, dass Gold im vergangenen Jahr, in zwei Jahren und in drei Jahren stets die Performance wichtiger Aktienindizes wie des S&P 500 übertroffen hat. Diese konstante Outperformance deutet laut McGlone darauf hin, dass es ernsthafte zugrunde liegende Probleme in der Weltwirtschaft gibt.

McGlone ist hinsichtlich der Zukunftsaussichten für Gold optimistisch und geht davon aus, dass der Goldpreis irgendwann 3.000 US-Dollar pro Unze erreichen könnte. Er weist darauf hin, dass Gold nahe der 2.000-Dollar-Marke einen festen Stand gefunden hat, der sich nun in Richtung 2.200 Dollar verschieben könnte. Der Analyst führt die Robustheit von Gold auf mehrere wichtige Faktoren zurück, wie etwa globale politische Veränderungen und Zentralbankaktivitäten.

Geopolitische Veränderungen und Maßnahmen der Zentralbanken

Ein wichtiger Vorfall, den McGlone hervorhebt, ist die angebliche „grenzenlose Kameradschaft“ zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi und dem russischen Präsidenten Putin, die angeblich im Jahr 2022 begonnen habe, gefolgt von der Invasion Russlands in der Ukraine. Er geht davon aus, dass diese Ereignisse das Weltgleichgewicht in Richtung Gold verschoben haben. McGlone erwähnt insbesondere, dass Zentralbanken, die weltweit für ihre beträchtlichen finanziellen Ressourcen bekannt sind, in diesem Zeitraum wichtige Goldkäufer waren. Obwohl es bei Gold-ETFs zu Abzügen kam, kam es in den letzten Monaten zu einer Trendwende, und es flossen wieder neue Investitionen zu.

Als Analyst empfinde ich diese Situation als Anerkennung der Funktion von Gold als sichere Anlageoption angesichts der Risiken im Zusammenhang mit einem möglichen US-Wirtschaftsabschwung und dem scheinbaren Plateau der US-Anleiherenditen auf historisch hohen Niveaus.

Die Rolle von Volatilität und Aktienmarktdynamik

Ein wesentlicher Grund für den jüngsten Anstieg von Gold ist, wie McGlone vermutet, die zunehmende Marktvolatilität. Seit fast zwei Jahren stellt er die Logik einer Investition in Gold in Frage, als US-T-Bills eine Rendite von bis zu 5 % lieferten und der Aktienmarkt gut lief. Allerdings glaubt er nun, dass sich diese Situation ändern könnte und die Volatilität zu einem entscheidenden Signal werden könnte.

McGlone hebt den VIX-Volatilitätsindex hervor, der sich seiner Meinung nach dem tiefsten Stand seit 2018 nähert. Basierend auf seiner Analyse als Bloomberg-Stratege könnte dieser Anstieg der Marktvolatilität möglicherweise einen Rückgang der Aktienkurse signalisieren, trotz der Tatsache, dass es eine lang erwartete Rezession gibt ist noch nicht zustande gekommen. Er betont jedoch, dass Gold in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen stets andere Vermögenswerte in den Schatten gestellt hat und dadurch seine Bedeutung als wichtiger Vermögenswert in unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen beibehalten hat.

Rohstoffmarkttrends: Eine breitere Perspektive

Obwohl Gold derzeit als Top-Performer glänzt, bietet McGlone eine umfassendere Perspektive auf den Rohstoffmarkt. Er weist darauf hin, dass der Bloomberg Commodity Index im vergangenen Jahr einen Rückgang erlebt habe, der einen globalen Trend zur Deflation widerspiegele. Laut McGlones Analyse sind die Industriemetalle, die zuvor um etwa 24 % gestiegen waren, seitdem gesunken, was auf möglichen zusätzlichen Deflationsdruck hindeutet.

McGlone stellt fest, dass der Ölmarkt einen Abschwung oder eine sogenannte Bärenphase erlebt. Er erklärt, dass dieser Rückgang der Ölpreise auf das Phänomen „Hoher Preis führt zu geringerer Nachfrage“ zurückzuführen ist, bei dem bei zu hohen Preisen die Nachfrage sinkt und schließlich zu einem Rückgang führt. McGlone geht davon aus, dass das US-Öl nahe oder sogar unter seine Produktionskosten sinken könnte, die er auf etwa 55 US-Dollar pro Barrel schätzt. Obwohl geopolitische Umstände und das Angebotsmanagement der OPEC die Preise vorübergehend in die Höhe getrieben haben, sieht er einen tendenziellen Rückgang als wahrscheinlicheres Szenario.

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2024-08-13 18:46