Der US-Aktienmarkt mag teuer sein, aber es ist noch nicht Zeit für Panik: Piper Sandler CIO

Als erfahrener Forscher mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung finde ich die Erkenntnisse von Michael Kantrowitz über den US-Aktienmarkt sowohl aufschlussreich als auch praktisch. Sein differenzierter Bewertungsansatz, der sich auf die zugrunde liegenden Treiber von Marktmultiplikatoren konzentriert, anstatt blind Bewertungsmodellen zu folgen, findet bei mir großen Anklang.

Am 14. Oktober erschien Michael Kantrowitz als Investmentleiter bei Piper Sandler auf CNBC, um seine Ansichten zum US-Aktienmarkt zu äußern.

Er lieferte einen differenzierten Blick auf den aktuellen Markt und räumte ein, dass die Aktienkurse zwar teuer seien, dies aber kein Grund für eine übermäßig pessimistische Haltung sein dürfe. Er betont, dass die meisten Bewertungsmodelle zwar darauf hindeuten, dass der Markt seit einiger Zeit teuer sei, Kantrowitz jedoch betont, dass der Schwerpunkt auf dem Verständnis der zugrunde liegenden Treiber dieser Multiplikatoren liegen sollte, insbesondere auf der Beseitigung von Risiken, die vor zwei Jahren noch stärker im Vordergrund standen. Seiner Meinung nach seien Inflation, höhere Zinssätze und eine Straffung der Fed weitgehend in den Aktienpreisen eingepreist worden, was erklärt, warum der Markt in der heutigen Position sei.

Als Forscher stimme ich mit Kantrowitz‘ Standpunkt überein, dass ein überbewerteter Markt allein nicht unbedingt einen pessimistischen Ausblick rechtfertigt. Vielmehr muss darauf geachtet werden, dass neue Risiken entstehen, etwa ein Wiederaufleben der Inflation, ein Anstieg der Zinssätze oder erneute Sorgen vor einer Rezession. Allerdings teile ich seinen Optimismus, dass es derzeit keine unmittelbaren Anzeichen dafür zu geben scheint, dass diese Risiken eintreten. Auch wenn der Markt kurzfristig weiterhin teuer erscheinen mag, könnte es daher ratsam sein, an unserer aktuellen Haltung festzuhalten, anstatt eine pessimistische Position einzunehmen.

Kantrowitz fordert die Anleger dringend auf, genau auf bestimmte Aktien zu achten, deren Gewinne kontinuierlich wachsen. Er erklärt, dass diese Aktien zwar teuer erscheinen mögen, aber das Potenzial haben, die Erwartungen zu übertreffen, da sie über einen längeren Zeitraum höhere Bewertungen aufrechterhalten können. Darüber hinaus schlägt er vor, sich nicht ausschließlich auf Technologieaktien oder andere Sektoren zu verlassen, die historisch als teuer bekannt sind. Stattdessen ist es wichtig, jeden Sektor zu erkunden und Aktien zu finden, deren Gewinnprognosen erhebliche Änderungen aufweisen.

Als Analyst habe ich beobachtet, dass höhere Anleiherenditen zwar potenziell eine Herausforderung für den Aktienmarkt darstellen können, diese Auswirkungen jedoch nur dann erheblich sind, wenn diese Renditen ein bestimmtes Niveau überschreiten. Zur Veranschaulichung: Zu Beginn des Jahres stiegen die Zinssätze, ohne dass es zu einer unmittelbaren Notlage bei den Aktien kam, bis sie etwa 4,30 % erreichten. Zu diesem Zeitpunkt begannen zins- und konjunktursensible Aktien wie Versorger, Immobilien und Regionalbanken eine Underperformance zu verzeichnen. Daher gehe ich davon aus, dass die Anleiherenditen die Schwelle von 4,25 % überschreiten müssten, um spürbare Auswirkungen auf den breiteren Markt zu haben.

Kantrowitz bleibt bei Gewinnaktualisierungen vorsichtig und weist darauf hin, dass die Schätzungen im Laufe des Jahres normalerweise sinken, wobei es im letzten Quartal häufig zu einem deutlichen Rückgang kommt. Er geht davon aus, dass dieser Trend anhalten könnte, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Dennoch betont er, dass sich Large-Cap-Aktien in Bezug auf die Gewinne als widerstandsfähiger erwiesen hätten, weshalb sie durchweg eine Outperformance erzielten.

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2024-10-14 21:17