Abra einigt sich mit der US-Börsenaufsicht SEC wegen angeblicher Verkäufe nicht registrierter Kryptowertpapiere

Als erfahrener Forscher mit langjähriger Erfahrung in der komplexen Welt der Finanzen und Regulierung finde ich es faszinierend, die fortlaufende Saga von Abra Lending LLC mitzuerleben. Die jüngste Klage der SEC gegen das Unternehmen wegen der Nichtregistrierung seines Krypto-Asset-Lending-Produkts ist ein weiteres Kapitel in dieser fesselnden Geschichte.

Am 26. August gab die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) bekannt, dass sie gegen Plutus Lending LLC, firmierend als Abra, Anklage erhoben hatte, weil sie ihr Krypto-Kreditprodukt für Privatkunden, Abra Earn, nicht registriert hatte, bevor es angeboten und verkauft wurde. Darüber hinaus behauptet die SEC, dass Abra als nicht registrierte Investmentgesellschaft fungierte.

Gemäß dem Vorwurf der SEC leitete Abra im Juli 2020 den Verkauf von Abra Earn mit der Behauptung ein, dass es US-Investoren ermöglicht habe, mit ihren Kryptowährungen schwankende Renditen zu erzielen. Die SEC behauptet, dass Abra Abra Earn als eine Methode beworben habe, um „automatisch“ Zinsen zu verdienen, indem Krypto-Assets auf verschiedene Weise heimlich genutzt würden, um Einnahmen zu generieren und Zinszahlungen zu decken. Die SEC argumentiert, dass diese Transaktionen Abra Earn nach US-amerikanischem Recht als Wertpapier einstuften und die Angebote und Verkäufe nicht die Kriterien für eine Befreiung von den Registrierungspflichten der SEC erfüllten.

Die Securities and Exchange Commission (SEC) behauptet, dass Abra mindestens zwei Jahre lang als nicht registrierte Investmentfirma fungierte. Dies stellt angeblich einen Verstoß gegen das Investmentgesellschaftsgesetz dar, da mehr als 40 % des Sachvermögens in Wertpapiere investiert wurden, beispielsweise in Kryptokredite, die an institutionelle Kreditgeber vergeben wurden. Im Juni 2023 wies die SEC darauf hin, dass Abra den Prozess zur Schließung des Abra Earn-Programms eingeleitet und US-Kunden aufgefordert habe, ihre digitalen Währungen abzuheben.

Stacy Bogert, stellvertretende Direktorin der Enforcement Division der SEC, erklärte, dass Abra Wertpapiere im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar an amerikanische Investoren verkauft habe, ohne sich an die Registrierungsvorschriften zum Anlegerschutz zu halten. Darüber hinaus betonte Bogert, dass Abra wesentliche Schutzmaßnahmen des Investmentgesellschaftsgesetzes umgangen habe, die darauf abzielen, potenzielle Interessenkonflikte zu reduzieren und Anleger zu schützen.

Die beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eingereichte Beschwerde der SEC wirft Abra angebliche Verstöße gegen Abschnitte 5(a) und 5(c) des Securities Act von 1933 und Abschnitt 7(b) des Investment Company Act von vor 1940. Abra hat die Anklage beigelegt, indem es einer einstweiligen Verfügung gegen weitere Verstöße gegen diese Gesetze und der Zahlung zivilrechtlicher Strafen zugestimmt hat, deren Höhe vom Gericht festgelegt wird.

Abra ist ein weltweiter Dienst, der sich auf erstklassige digitale Vermögensdienstleistungen und Vermögensverwaltung spezialisiert hat und sich hauptsächlich an institutionelle Kunden sowie vermögende Privatkunden richtet. Abra war zunächst für seinen Einzelhandelshandel mit Kryptowährungen bekannt, hat seinen Fokus inzwischen jedoch neu definiert und fungiert eher wie eine private Vermögensverwaltungsplattform für Privatkunden, Family Offices und Großinvestoren. Das Unternehmen bietet über seine Plattformen Abra Prime und Abra Private zahlreiche Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung, Kreditvergabe, Absteckung und Treasury-Management an.

Die Angebote von Abra richten sich an Personen, die in digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum, Solana und mehr diversifizieren möchten. Der Schwerpunkt liegt auf der Verwaltung umfangreicher Anlageportfolios, der Erstellung individueller Anlagepläne und der Bereitstellung von OTC-Handelsoptionen.

In den letzten Jahren wurde Abra von den Aufsichtsbehörden genau untersucht. Beispielsweise haben das Texas State Securities Board und andere staatliche Behörden Anklage gegen sie wegen mutmaßlicher Verstöße erhoben, beispielsweise wegen Betrieb ohne ordnungsgemäße Lizenzen und Insolvenzproblemen. Dennoch bleiben sie bestehen und haben es geschafft, mehrere rechtliche Konflikte durch Verhandlungen zu lösen.

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2024-08-26 22:05